In Zentralpersien gab es im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts eine gewisse Renaissance der Knüpfkunst, die vor allem durch die Familie Serafian bis Mitte des selben Jahrhunderts bedeutungsvoll geprägt wurde. Nicht nur die Knüpfdichte sondern vor allem die filigrane Anlage zeichnet diesen Teppich aus, dessen Musteranlage vor dem Knüpfen auf einem Karton vorgezeichnet wurde. Das Material des Flors besteht wohl aus der feinsten und hochwertigsten Korkwolle, die eigens für solche Teppiche langjährig gesammelt wurde. Durch die Pastellfarbigkeit der Muster entsteht eine Gesamtfläche, die bemerkenswert ist. Das Muster selbst stammt aus den Kachelarbeiten in der Stadt Isfahan, wo Arabesken und Palmettblüten bereits in der Safawiden- Zeit ihre Bedeutung fanden. Am Muster dieses Teppichs kann man die Vollendung selbst erkennen. Als zentrale Mitte entsteht ein kleines Medaillon, das sich in pastellfarbenem Hellblau und Rosé präsentiert. Ober- und unterhalb des großen erweiterten Mittelstücks befinden sich zwei quer liegende Kartuschen, an die große Palmettblüten in feinster, filigraner Arbeit angeschlossen sind. Das gesamte Innenfeld zeigt einen zarten Beige- Ton, der leider nicht so wiedergegeben werden kann, da er stark changiert. Diese beige Grundfläche wird von Arabesken, Lanzettblättern und Rosetteblüten durchzogen. Sie sind um das gesamte Medaillon gruppiert. In den Eckmotiven wiederholt sich die Zeichnung dieses Medaillons in Viertelteilung. Sie sind wiederum wie das Mittelstück selbst in Fraise und Rosé mit feinen Arabesken gefüllt. So attraktiv wie die Mitte des Teppichs und auch so aufwendig ist die Bordüre gestaltet. Eine exakte Vorarbeit durch die Kartons war notwendig, um die Muster der Bordüre in den Ecken so exakt aufeinander treffen zu lassen. Sie sind so perfekt aufeinander abgestimmt, dass die Schnittpunkte kaum erkennbar sind. Durch die einfache Wellenranke und die reziproke Anlage der Muster in Rot und Hellblau ergibt sich eine sehr schöne Umrahmung des Innenfeldes. Nach innen und außen wird die Hauptbordüre von einer kleinen filigranen Nebenborte begleitet. Eine wahrlich außergewöhnliche und meisterliche Arbeit aus der zentralpersischen Stadt Isfahan. Bemerkenswert ist die außergewöhnlich feine Knüpfung, die nur in einer meisterlichen Werkstatt gearbeitet werden konnte.